Mythen sind seit jeher ein Thema in der Freimaurerei und ihre Existenz wird in Frage gestellt.

 Eine Einzelanalyse der sogenannten "freimaurerischen" Mythen führt uns über einen Querschnittsansatz zum Gegenstand unserer Studie: Führen Mythen zur Definition von Werten, die für die Freimaurerei spezifisch sind?

 Unsere Ausführungen sollen sowohl die Relevanz der Betrachtung freimaurerischer Texte als Mythen aufzeigen als auch erklären, dass sie pädagogische Mittel darstellen, um über den freimaurerischen Ansatz zu unterrichten. Es ist wahr, dass diese Mythen eine große Verantwortung tragen: erklären, ohne dogmatisch zu werden, offenbaren, ohne moralisch zu sein, eine Tradition rechtfertigen, ohne sich darin zu verschließen, begleiten, ohne die Freiheit zu nehmen.

 Ein Mythos ist niemals dazu da, um die Wahrheit zu sagen, sondern um die Werkzeuge zu geben, die zu dieser möglichen Wahrheit führen. Durch ihre Mythen bietet die Freimaurerei eine Art und Weise, die Welt zu lesen, indem sie sich auf die spezifische Sprache der Symbole stützt.

 Daher erfordert diese Suche den Erwerb oder die Pflege bestimmter Werte, d.h. Verhaltensweisen, die es ermöglichen, sich der Universellen Eintracht, dem eigentlichen Ziel der Freimaurerei, zu nähern.